Saturday, May 28, 2011

robert ciulli ueber Handke's KASPAR

http://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Kultur/Regionale-Kultur/Mit-dem-Theater-in-die-Welt-gehen



Können Sie denn bei der Stück-Auswahl schon kalkulieren, wie eine Inszenierung beim Publikum ankommt, damit sie erfolgreich läuft?
(Ciulli lacht) Sich nur am Publikum zu orientieren, ist sehr schwierig. Wenn man als Intendant oder Regisseur denkt, das gefällt dem Publikum, dann geht es schief. Nein, man muss vom Stück überzeugt sein. Für einen Regisseur sollte die erste Frage immer lauten, was ist im Moment notwendig zu sagen. Daraus ergibt sich die Suche nach dem Stück, das uns etwas dazu sagen kann. Ich wage zu behaupten, dass unsere Inszenierungen das Publikum ansprechen und bewegen.
Das muss wohl so sein. Die Inszenierung „Kaspar“ kommt nun schon seit vielen Jahren beim Publikum an.
Ein Stück wie Kaspar, das im November 1987 Premiere hatte, ist eine Modell-Inszenierung. Maria Neumann spielt seitdem Kaspar. Es ist eine zeitlose Inszenierung. Die Aufführung ist immer besser geworden.
Und gefällt nicht nur in Deutschland …
… wir haben sie in vielen verschiedenen Ländern aufgeführt: In Südamerika, Russland, Usbekistan, Irak und im Iran. Und wir spielen sie in den nächsten Monaten in Ludwigshafen, Ludwigsburg oder Göttingen.
Was macht den Reiz von Kaspar aus?
Also in den 1980er-Jahren war Kaspar in vielen Städten ein Skandal. Es war immer eine Aufführung, die das Publikum geteilt hat. Heute ist es eine Aufführung, die vom Publikum akzeptiert wird. Mit dem Theater ist es so, dass es seiner Zeit vorausgeht. Dann trifft es das Publikum nicht ganz, aber ein paar Jahre später, fünf vielleicht, dann kommt das Publikum mit. Man darf nicht mit einem ästhetischen Zugriff zurück sein, aber voraus kann man schon sein.
Was meinen Sie, wann ist Kaspar alt und wird abgesetzt?
Ich weiß es nicht, das kann man nicht sagen. Vor einem Jahr haben wir Kaspar in Tunesien gespielt. Das Theater war voll von jungen Leuten. Die haben sich mit der schrecklichen autoritären Erziehung, die Kaspar erfährt, identifiziert. Und wir haben jetzt gesehen, was in Tunesien passiert. Das Stück wird, solange es aktuell bleibt, natürlich im Repertoire bleiben.
Und ist für Kaspar die Nachfrage ausreichend?
Absolut, ja. Das ist eine sehr gewagte Inszenierung. Der zweite Teil ist sprachlos und hat die Möglichkeit, eine universelle Sprache zu sprechen.
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